Ulrich Müther: Binz Rettungsstation, Foto: A. Jahnke
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Der vom Wind geformte Beton
Schalenbauten Ulrich Müther
Fr. 22.10. – So. 31.10.2010 | 12 bis 14 Teilnehmer | Kostenrahmen C |
Impressionen Schalenbauten |
Impressionen Kunstobjekte |
Poster
Beton, anders als alle anderen Baustoffe, ist in seiner Gestalt nicht schon natürlich festgelegt. In flüssiger Form wird er an Ort
und Stelle in jede, fast beliebige, Gestalt gegossen. Die Form ist gewollt, das Material gibt sich ihr gutmütig hin. In seinem Wesen
ist der Beton also immateriell, körperlos, was uns beim Umgang immer zum Modellieren herausfordert. Sein Wesen kann Schwere oder
Leichtigkeit sein – hier verschmelzen Skulptur, Malerei und Architektur zu einer Einheit.
In der Architektur stehen die Schalenbauten für das Erforschen von Plastizität mittels grosser Leichtigkeit, für Räumlichkeit und für
die Auseinandersetzung von Aussen- und Innenraum ohne Transparenz, sondern mit der sinnlichen und gezielten Führung seiner massiven
Grenze. Ulrich Müthers Betonschalen kontrastieren auf besonders reizvolle Art den Gegensatz von oft streng mathematisch oder
experimentell hergeleiteter, klarer Form und der rauhen, weiten Landschaft Rügens. Die Vermittlung von physikalisch notwendiger und
gestalterisch beabsichtigter Form kann hier anschaulich nachvollzogen werden, denn die Fläche ist immer logisch – die Tragfähigkeit
wächst aus der Form heraus.
Während der einwöchigen Seminarreise zur Insel Rügen wollen wir das Wesen des Betons gemeinsam erforschen. Dabei werden wir anhand
von ausgewählten Schalenbauten Müthers und mit verschiedenen eigenen experimentellen Arbeiten die Formbarkeit und Formwirkung
untersuchen. Im Mittelpunkt steht die persönliche Auseinandersetzung mit dem Material, bei der kleine, individuelle Betonobjekte
realisiert werden. Die Reise wird durch den Künstler Niklaus Wenger begleitet.
Professur für Tragwerksentwurf
Prof. Dr. Joseph Schwartz
Format
Transportkosten, Unterkunft, Führungen, Besichtigungen und Reader
inklusive.
last modified 4.2.2020