AA/ETH Pavilion
2011
Design Team: Pierluigi D′Acunto, Norman Hack, Camila Rock De Wettbewerbsteam: Pierluigi D′Acunto, Norman Hack, Shanky Jain, Alkistis Karakosta, Shibo Ren, Camila Rock De Luigi, Paula Velasco (AA London)
Projektkoordinator: Toni Kotnik(ETH Zurich; AA London)
Akademische Betreuer: Toni Kotnik (ETH Zurich; AA London), Michael Weinstock (AA London), George Jeronimidis (AA London), Wolf Mangeldorf (Buro Happold, London)
Strukturanalyse: Pierluigi D′Acunto, Shibo Ren (AA London)
Strukturelle Beratung: Luke Epp (Buro Happold, London), Joseph Schwartz (ETH Zurich)
Shading Analyse: Yassaman Mousavi (AA London)
Projektleitung: Darrick Borowski (AA London),Özgür Keles (ETH Zurich)
Fertigungsteam: Pierluigi D′Acunto, Gabriel Ivorra, Norman Hack, Shanky Jain, Yassaman Mousavi, Fatima Nasseri, Camila Rock De Luigi, Sebastian Partowidjojo, Paula Velasco, Nicolás Villegas Giorgi, Sherwood Wang (AA London)
Stahlarbeiten: Peter Jenni (Metal Workshop D-BAUG, ETH Zurich)
Holzarbeiten: Paul Fischlin, Oliver Zgraggen (Carpentry, ETH Zurich)
Aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Emergent Technologies and Design Programm (EmTech) der Architectural Association, London, und der
Professur für Tragwerksplanung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich(ETH), ist eine temporäre leichte Holzkonstruktion
entstanden, die als Sonnenschutz für die große Treppe vor dem Architekturdepartement der ETH dient. Der Entwurf basiert auf dem
Biegeverhalten unter Eigengewicht von überdimensionalen Sperrholzplatten von bis zu 11 x 2,5 m. Der Entwurf aktiviert die
Materialeigenschaften als bestimmendes Element in der Kraftübertragung. Die Untersuchung des Plattenmaterials und die Manipulation seiner
Biegeeigenschaften durch die Steuerung der Lagenzahl und der Faserrichtung dieser Lagen war der Ausgangspunkt des Entwurfsprozesses. Die
genaue Geometrie der Biegekurve ergab sich aus der Verteilung der Materie, der Hierarchie innerhalb des Sperrholzes als Verbundwerkstoff und
den gegebenen Belastungsbedingungen.
Basierend auf einer systematischen Untersuchung der definierenden Parameter wurden für den Pavillon 18 mm dicke Platten mit Fasern
hauptsächlich in Längsrichtung verwendet. Einschnitte innerhalb der Platten beeinflussen den Biegewiderstand der Platten, ermöglichen eine
größere räumliche Einhausung und eine geringere Windlast auf die Konstruktion und erzeugen zusätzlich ein Schattenbild auf den
Treppenstufen, die im Sommer als Sitzgelegenheit genutzt werden können. Durch die unterschiedliche Länge der Platten entstehen
unterschiedliche Biegekurven, diese durch die Überlappung und Verzahnung benachbarter Elemente generiert ein stabiles System welche von
selbststabilisierenden Gewölben entsteht. Die Gewölbe werden durch eine Seilfolge von gekreuzten Seilen verspannt. Diese Seile verteilen die
Lastzustände gleichmäßig und reduzieren damit die zusätzlichen Verformungen der Bogenform auf ein Minimum. Die Verfeinerung des Designs
sowie Details der Konstruktion und des Herstellungsprozesses des Pavillons wurden von einem Designteam von EmTech-Studenten ausgearbeitet.
Die erste Entwurfsidee stammt aus dem Siegerbeitrag eines Wettbewerbsteams während eines internen Designwettbewerbs innerhalb von EmTech.
Darüber hinaus wurde die Arbeit des Designteams durch Materialtests und Designstudien, die während eines Workshops aller EmTech-Studenten an
der ETH durchgeführt wurden, informiert. Im Allgemeinen beginnen die Präzedenzfälle für dieses Arbeitsfeld mit der Arbeit von Alvar Aalto
und Charles Eames in Sperrholz. Die Techniken des Ritzens, Schneidens und Biegens zur Erzielung der Krümmung wurden in einer Vielzahl von
Materialien im Schmuckdesign, der Oberflächenverzierung, Papier und anderen handwerklichen Praktiken sowie in Flugzeug- und Bootbau
etabliert. Zu den jüngsten Beiträgen gehören Skylar Tibbits′ Surface Ornamentation am MIT - Massachusetts Institute of Technology (2008) und
The Probotics of the AA DRL - Architectural Association Design Research Laboratory (2010).
last modified 4.2.2020