Building and Ground |
L. Borgonovi e Silva 2008 - 2016 |
Gravitation im Werk von João Vilanova Artigas
João Vilanova Artigas (1915-1985) war einer der wichtigsten Denker der brasilianischen Architektur. Als Ingenieur und Architekt wurde er Zeuge einer intensiven Industrialisierung, die in der Stadt São Paulo im 20. Jahrhundert stattfand. Im Umfeld der sich schnell wandelnden Stadtlandschaft und aufgrund der Möglichkeiten, die neue Baustoffe, insbesondere der Stahlbeton, boten, besassen seine Entwürfe meist große und prismatische Dächer, die von stark schrägen und manchmal schlanken Tragelementen gehalten wurden. Obwohl er sich sehr mit den physikalischen Eigenschaften von Baustoffen und mit den Prinzipien von Tragstrukturen befasste, widmete sich Artigas Vilanova auch dem Konflikt der gesellschaftlichen Kräfte, den er als Motiv für seine Entwürfe verstand. Er glaubte, dass Architektur die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit auszudrücken vermag, insbesondere durch einen Tragwerksentwurf, welcher dialektisch der Schwerkraft trotzt und gleichzeitig das Ableiten der Kräfte aufzeigt. Einige seiner exemplarischen Ausführungen verfügen über einen direkten Kontakt von Dach und Gründung und verzichten somit auf tragende Wände und Stützen.
Die Gravitation, die zwangsläufig Gebäude und Untergrund verbindet, erweist sich als Kerngedanke seiner Tektonik. Als primäre Kraft, die das tragstrukturelle Verhalten bedingt, stellt sie das Medium dar, welches einerseits die strukturelle Leistungsfähigkeit, andererseits aber auch die sozialen Belange in Vilanova Artigas Entwürfen zusammen führt. Der Fokus dieser Studie liegt darin zu untersuchen, wie das Ableiten der Kräfte und die abstrakte Idee des dialektischen Widerstands gegen die Schwerkraft über die Gebäudestrukturen kommuniziert werden konnte. Diese Forschung dient als Grundlage für ein tieferes Verständnis seiner Werke.
João Vilanova Artigas (1915-1985) war einer der wichtigsten Denker der brasilianischen Architektur. Als Ingenieur und Architekt wurde er Zeuge einer intensiven Industrialisierung, die in der Stadt São Paulo im 20. Jahrhundert stattfand. Im Umfeld der sich schnell wandelnden Stadtlandschaft und aufgrund der Möglichkeiten, die neue Baustoffe, insbesondere der Stahlbeton, boten, besassen seine Entwürfe meist große und prismatische Dächer, die von stark schrägen und manchmal schlanken Tragelementen gehalten wurden. Obwohl er sich sehr mit den physikalischen Eigenschaften von Baustoffen und mit den Prinzipien von Tragstrukturen befasste, widmete sich Artigas Vilanova auch dem Konflikt der gesellschaftlichen Kräfte, den er als Motiv für seine Entwürfe verstand. Er glaubte, dass Architektur die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit auszudrücken vermag, insbesondere durch einen Tragwerksentwurf, welcher dialektisch der Schwerkraft trotzt und gleichzeitig das Ableiten der Kräfte aufzeigt. Einige seiner exemplarischen Ausführungen verfügen über einen direkten Kontakt von Dach und Gründung und verzichten somit auf tragende Wände und Stützen.
Die Gravitation, die zwangsläufig Gebäude und Untergrund verbindet, erweist sich als Kerngedanke seiner Tektonik. Als primäre Kraft, die das tragstrukturelle Verhalten bedingt, stellt sie das Medium dar, welches einerseits die strukturelle Leistungsfähigkeit, andererseits aber auch die sozialen Belange in Vilanova Artigas Entwürfen zusammen führt. Der Fokus dieser Studie liegt darin zu untersuchen, wie das Ableiten der Kräfte und die abstrakte Idee des dialektischen Widerstands gegen die Schwerkraft über die Gebäudestrukturen kommuniziert werden konnte. Diese Forschung dient als Grundlage für ein tieferes Verständnis seiner Werke.
last modified 30.10.2015